News
Beraterverband macht sich für einheitliche Grundsätze zur Unternehmensplanung stark
Viele Unternehmen scheitern im Markt, weil entweder keine oder
eine lückenhafte oder fehlerhafte Unternehmensplanung vorliegt. Ein
einheitlicher Standard für eine ordnungsgemäße Planung existiert in
Deutschland bislang nicht. Der Bundesverband Deutscher
Unternehmensberater BDU e.V. hat daher die Initiative ergriffen und
in einem 20-seitigen Leitfaden mit dem Titel "Grundsätze
ordnungsgemäßer Planung (GoP)" aus Expertensicht die entscheidenden
Anforderungen formuliert.
Der BDU empfiehlt, die in der GoP
enthaltenen Mindestanforderungen grundsätzlich als Maßstab zu
berücksichtigen, wenn es darum geht, Unternehmensplanungen zu
erstellen oder zu beurteilen. Mit einer fundierten Planung seien
Unternehmen im Markt länger erfolgreich und hätten bessere
Verhandlungsoptionen gegenüber Kreditgebern, so der Beraterverband.
Auch für Unternehmensgründer falle der Start erfolgversprechender
aus. In einem speziell eingerichteten GoP-Arbeitskreis hatten
BDU-Berater seit Sommer 2006 ihr Know-how und ihre Erfahrung aus
unterschiedlichen Beratungsprojekten wie zum Beispiel Controlling,
Sanierungsmanagement, Finanzierung oder Unternehmensgründung
zusammengeführt. Dem Leitfaden liegen die aktuellen Erkenntnisse und
Vorgaben von Wissenschaft, Recht und Unternehmenspraxis zu Grunde. Er
ist für Unternehmen aller Größenordnungen und Branchen anwendbar.
"Eine fundierte Unternehmensplanung ist der beste
Erfolgs-Katalysator", bringt der Vorsitzende des BDU-Fachverbandes
Unternehmensführung + Controlling, Ralf Presber, seine Erfahrungen
aus zahlreichen Beratungsprojekten auf den Punkt. Häufig würde
besonders in Wirtschaft und Industrie die strategische Planung
vernachlässigt. Sie sei aber das Herzstück einer Unternehmensplanung
und müsse sich intensiv mit den Zielen des Unternehmens, aber auch
mit den Marktverhältnissen, dem Wettbewerbsumfeld oder den
Kundenbedürfnissen auseinandersetzen. Nur auf Basis der hieraus
gewonnenen Erkenntnisse könne eine verbindliche und in sich vernetzte
operative Planung entstehen, so Presber. Und: Ohne diese
Vorgehensweise seien Ergebnis, Liquidität und Bilanz nicht
aussagekräftig zu planen. Hinzu komme, dass sich die Kreditfähigkeit
eines Unternehmens merklich erhöhe, wenn eine glaubwürdige und
umfassende Unternehmensplanung vorliege. Weiterer Pluspunkt: Mit der
besseren Bonität steige auch die Wettbewerbsfähigkeit.
Doch nicht nur in der Gründungs- und Wachstumsphase sollen die GoP
eine wichtige Orientierung bieten. "Die BDU-Mindestanforderungen sind
ein probates Hilfsmittel, wenn es darum geht, die
Unternehmensexistenz zu sichern und Krisen zu erkennen oder zu
bewältigen", so Dr. Paul J. Groß, Vorsitzender des BDU-Fachverbandes
Sanierungs- und Insolvenzmanagement. So könne eine ordnungsgemäße
Planung beispielsweise Koordinationsmängel vermeiden helfen oder eine
frühzeitige Marktanpassung in Gang setzen. Bei Sanierungskonzepten
sei die integrierte Unternehmensplanung mit einer Ergebnis-, Finanz-
und Vermögensdarstellung zwingender Bestandteil. Und: Durch die
rechnerische Darstellung des Sanierungsverlaufs könne nachgewiesen
werden, wie die notwendigen Sanierungsmaßnahmen finanziert werden
könnten. Dr. Groß: "Mit dem Unternehmensplan lassen sich notleidende
Unternehmen aus der Krise steuern und zugleich die
Sanierungsfortschritte kontrollieren."
BDU Bundesverb. Dt. Unternehmensberater