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Ergebnisse des sechsten "Global Private Equity Barometer": Buyout-Boom hebt Renditen der Private-Equity-Investoren auf Rekordniveau
45 Prozent der institutionellen Private-Equity-Anleger (Limited
Partners, LPs) konnten seit Bestehen ihres Private-Equity-Portfolios
Renditen von 16 Prozent und mehr erwirtschaften. Vor einem Jahr lag
diese Quote hingegen noch bei 38 Prozent. Das ergab das sechste
"Global Private Equity Barometer" von Coller Capital, dem weltweit
führenden Investor im Sekundärmarkt für Private Equity. Dieses
Ergebnis ist auf die starke Performance von europäischen und
nordamerikanischen Buyout-Fonds zurückzuführen. Mit diesen Fonds
haben über 60 Prozent der LPs Renditen von 16 Prozent und mehr
erzielen können.
Insgesamt schnitten die Portfolios europäischer Investoren
schlechter ab als die ihrer asiatischen und amerikanischen Kollegen.
Lediglich 38 Prozent der europäischen Investoren erzielten eine
Rendite von 16 Prozent und mehr, verglichen mit der Hälfte der
Investoren in der restlichen Welt.
Für diesen Performance-Unterschied gibt es zwei Gründe: Zum einen
haben europäische Investoren im Vergleich zu asiatischen und
nordamerikanischen deutlich höhere Anteile an europäischen
Venture-Fonds gehalten. Diese gehörten aber zu den
leistungsschwächeren Segmenten. Zum anderen erzielten weitaus weniger
europäische Investoren Top-Renditen mit asiatischen Buyout-Fonds als
die asiatischen und nordamerikanischen. Nur rund 18 Prozent der
europäischen LPs konnten hier Renditen jenseits der 16 Prozent
erzielen. Während die Quote bei den Nordamerikanern bei 60 und bei
den Asiaten bei rund 66 Prozent lag.
Kein Ende der Fundraising-Rallye in Sicht
Trotz der Rekordanlagesummen im Private-Equity-Sektor in 2005 und
2006 gibt es keine Anzeichen für eine Abschwächung der
Investitionstätigkeit in Private Equity. Fast die Hälfte der
Befragten (47 Prozent) wollen im nächsten Jahr den
Private-Equity-Anteil an ihrem Gesamtportfolio sogar noch ausweiten -
dieser Anteil hat sich in den letzten Jahren kaum verändert. Dem
gegenüber steht nur ein Investor von 20, der seinen
Private-Equity-Anteil kommendes Jahr senken will.
Die Performance der großen Buyout-Fonds
In absoluten Zahlen gesehen wird weiterhin der größere Teil der
Gelder institutioneller Investoren in große Buyout-Fonds fließen. Die
Investoren sind sich aber bewusst, dass dies einen Einfluss auf die
Renditen haben kann: 88 Prozent der LPs sehen diesen "Berg an Geld"
als größtes Risiko für die Performance großer Buyout-Fonds an.
In den Medien gab es Spekulationen darüber, dass Anteilseigner
börsennotierter Unternehmen zukünftig Übernahmeangebote aus dem
Private-Equity-Sektor ablehnen könnten. Dieses Risiko für die großen
Buyout-Fonds stuften aber nur rund ein Drittel der befragten LPs als
signifikant an.
Hingegen sahen über die Hälfte der Investoren (59 Prozent) eine
Verringerung der Verfügbarkeit an Bankkrediten als mögliches Risiko
für die zukünftige Performance dieser Fonds an. In gleicher Höhe lag
der Anteil der Investoren, die glauben, dass die Managementgebühren
der GPs (General Partners, Private-Equity-Fondsmanager) letztere
demotivieren könnten.
Auswirkungen nicht-finanzieller Einschränkungen auf die
Performance
Die Investoren sind geteilter Meinung über die Auswirkungen von
Einschränkungen nicht-finanzieller Art (z.B. geographischer oder
ethischer) auf die Portfolio-Performance. Fast Dreiviertel der LPs,
die Mandate mit solchen Einschränkungen haben, sind der Meinung, dass
diese keinen Einfluss auf die Performance haben. Aber gleichzeitig
glaubt ein ähnlich hoher Anteil an LPs, deren Mandate nicht solchen
Einschränkungen unterliegen, dass die Renditen der Portfolios von
Einschränkungen negativ beeinflusst werden.
Hauptfaktoren zur Entscheidung für einen GP
Die zwei wichtigsten Faktoren, die die erstmalige oder wiederholte
Anlageentscheidung pro oder contra eines GPs beeinflussen, sind laut
den befragten LPs in der Gesamtperformance aller Fonds des jeweiligen
GPs (85 Prozent stuften diesen Indikator als wichtig ein) und in der
Kontinuität seines GP-Teams (84 Prozent stuften diesen Indikator als
wichtig ein) zu sehen.
Seitdem diese Einflussfaktoren in der Befragung der LPs
berücksichtig werden, sind drei Punkte für die Befragten in den
vergangenen zweieinhalb Jahren wichtiger geworden. Dazu zählt die
Performance des letztaufgelegten Fonds des GPs - vermutlich weil die
LPs von den GPs erwarten, dass sie das aktuell positive Anlageklima
für Private Equity für gute Renditen nutzen sollten. Des weiteren die
Qualität und Transparenz des Reportings der GPs, was insbesondere für
die asiatischen Investoren wichtig war. Und als Letztes die
Aufteilung des "Carried Interest" (Gewinnbeteiligung) innerhalb des
Anlageteams der GPs.
Coller Capital