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Siebtes "Global Private Equity Barometer": Nordamerika wird vom Private-Equity-Rückgang am härtesten getroffen
Über die Hälfte der internationalen Private-Equity-Anleger (Limited Partners, LPs) und über Dreiviertel der nordamerikanischen LPs glauben, dass die derzeitigen Probleme im Kreditsektor das Ende des globalen Buyout-Booms signalisieren. Das ergab das siebte "Global Private Equity Barometer" von Coller Capital, dem weltweit führenden Investor im Sekundärmarkt für Private Equity. 48 Prozent der befragten LPs gehen auch davon aus, dass Nordamerika von einem Rückgang im Private-Equity-Geschäft härter als andere Regionen getroffen wird.
Nicht nur Unterschiede zwischen dem amerikanischen und dem europäischen Geschäftsklima sind zu erkennen, auch haben die LPs der beiden Regionen unterschiedliche Einstellungen zur Transparenz bei Private Equity: Über die Hälfte der europäischen LPs (56 Prozent) glauben, dass die Offenlegungspflichten der Manager von Private-Equity-Fonds (General Partners, GPs) hinsichtlich der in ihren Portfolien befindlichen größeren Beteiligungen auf eine größere Interessengruppe ausgeweitet werden sollten (wie es jüngst vom britischen Walker-Report als Verhaltenskodex empfohlen wurde). Diese Meinung teilten allerdings nur rund ein Drittel der nordamerikanischen LPs.
Hinsichtlich des Investitionstempos der Private-Equity-Fonds sind die Investoren weit weniger optimistisch als in vorangegangenen Jahren. Die Hälfte der Investoren glaubt, dass die GPs das Investitionstempo im nächsten Jahr verlangsamen werden. In den Wintern der Jahre 2005 und 2006 waren es lediglich 10 Prozent.
Mittelfristig bleiben aber die Renditeerwartungen an die Anlageklasse Private Equity hoch. 39 Prozent der Befragten LPs erwarten in den nächsten drei bis fünf Jahren eine Netto-Rendite aus ihren Private-Equity-Investments von 16 Prozent und mehr. Je nach Private-Equity-Segment kann dieser Anteil deutlich höher liegen. So erwarten 65 Prozent der Anleger eine mindestens sechzehnprozentige Rendite aus ihren nordamerikanischen Venture-Capital-Investments und sogar 73 Prozent aus ihren asiatisch-pazifischen Buyout-Investments.
Die Zahlen erklären, warum trotz einer eher pessimistischen Einschätzung der kurzfristigen Aussichten für Private Equity der Enthusiasmus der Anleger für diese Assetklasse nicht abgenommen hat. Fast alle LPs (96 Prozent) wollen innerhalb der nächsten drei Jahre ihre Private-Equity-Anlagen sogar noch ausweiten. Und im gleichen Zeitraum wollen 78 Prozent verstärkt mit neuen Fondsmanagern zusammenarbeiten bzw. die Anzahl ihrer Fondsbeziehungen erhöhen.
Die Investitionen in die weniger entwickelten Private-Equity-Märkte steigen weiter an. Der Anteil der Investitionen in die Private-Equity-Märkte der Schwellenländer ist von 26 Prozent vor zwei Jahren auf heute 40 Prozent gestiegen.
Auch in dieser Umfrage führen die asiatisch-pazifischen Buyouts die Rangliste der für die GPs attraktivsten Investmentsegmente an. Die asiatisch-pazifischen Venture-Investments haben nunmehr den dritten Platz erreicht. Vor einem Jahr belegten sie noch Platz fünf. In der Rangliste der attraktivsten Regionen liegen Indien und China vorn, gefolgt von Zentral- und Osteuropa.
Kommentar von Jeremy Coller, Chief Executive Officer von Coller Capital:
"Die meisten Private-Equity-Investoren glauben, dass die hervorragenden Bedingungen der letzten Jahre in der näheren Zukunft nicht wiederkehren werden. Trotzdem hat diese Einschätzung ihr Vertrauen zu Private Equity als Assetklasse nicht beeinträchtigt. Den Investoren ist klar, dass die Fähigkeit, mit Private Equity Unternehmen aufzubauen und deren Wert zu steigern, nicht von "billigem Geld" abhängt."
Axel Hansing, Partner bei Coller Capital, zum deutschen Markt:
"In Deutschland belegen gute Fundraising-Ergebnisse und weiterhin hohe Investitionen, insbesondere im Buyout-Sektor, das weiter ungebrochene Vertrauen in Private Equity - und dies trotz der aktuellen Turbulenzen auf den Kreditmärkten."
Coller Capital