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Deloitte-Reports "TMT Predictions 2009" zur Entwicklung der Technologie-, Medien- und Telekommunikationsbranche zeigen Perspektiven für das Krisenjahr
Die globale Wirtschaftskrise hinterlässt ihre Spuren auch im Technologie-, Medien- und Telekommunikationssektor (TMT) - gleichzeitig entstehen jedoch neue Chancen: So geraten die Printmedien weiter unter Druck, während das Fernsehen eine Renaissance feiern kann. Im Technologiebereich gewinnen Discount-Produkte wie kostenorientierte Zweitmarken neben dem Premium-Markensegment stark an Bedeutung. Im mobilen Telekommunikationssegment werden über Kooperation und Integration von Netzbetreibern und Applikations-Anbietern zusätzliche Potenziale erschlossen. Der entscheidende Qualitätssprung (Foto, Musik) bei Mobiltelefonen sorgt dabei für echte Konvergenz. Auf der anderen Seite zeigen sich die Schattenseiten des "Communication Overkill", z.B. bei der unproduktiven E-Mail-Flut (Spams) in Unternehmen.
"Innovative Geschäftsmodelle der jüngsten Vergangenheit werden durch die Wirtschaftskrise auf den Prüfstand gestellt. Das betrifft beispielsweise User Generated Content, aber auch Social-Network-Angebote. Die Möglichkeiten, hiermit Geld zu verdienen, sind bisher gering, Aufwand und Risiko aber hoch. Unternehmen werden jedoch an vielen Stellen sparen - unter anderem bei der Datenspeicherung sowie dem Energieverbrauch der IT", erklärt Andreas Gentner, Partner TMT bei Deloitte.
Eine signifikante Entwicklung ist die fortschreitende Mobilfunk-Konvergenz, denn die Metamorphose des Handys zum Multifunktionsgerät steht vor dem Durchbruch: leistungsfähige Linsen und Sensoren zur Fotografie, bessere Musikwiedergabequalität sowie größere Displays und Speicher. Die Attraktivität steigt und der Anwender kann sparen - in der Regel ist ein Multifunktionsgerät günstiger als die einzelnen Alternativen.
Integration ist auch das Stichwort für eine weitere Entwicklung: Die verstärkte Kooperation von Netzbetreibern und Applikationsanbietern. In diesem Jahr werden User weltweit etwa 10 Milliarden zusätzliche Applikationen auf ihre Mobiltelefone laden. Die Mobilfunkanbieter können durch erhöhte Netzauslastung, Serviceofferten an die Applikationsanbieter sowie Co-Branding davon profitieren.
Nicht mehr, sondern weniger lautet das Motto bei der geschäftlichen Kommunikation. Durchschnittlich verbringt ein Angestellter zwei Stunden täglich mit (unproduktiven) E-Mails. Angesichts des enormen Kostenfaktors werden Unternehmen dies eindämmen sowie über unternehmensintere Social Networks, z. B. Unternehmens-Wikipedias oder Communities für komplexe Projekte nutzbringend kanalisieren.
Im Bereich Medien gibt es bei den zwei "Klassikern" eine gegenläufige Entwicklung: Das Fernsehen erlebt aufgrund der Krise eine Renaissance, während traditionelle Printmedien weiter unter Druck geraten. Zwar stellt sich der TV-Werbemarkt weiter als schwierig dar, doch durch die Digitalisierung steigt die Attraktivität der Bewegtbilder. Das Fernsehen ist nach wie vor die beste Möglichkeit, Reichweite zu generieren und es bietet Nutzern unter den verfügbaren Unterhaltungsmöglichkeiten gerade in Krisenzeiten die preisgünstigste "Zerstreuung". Im Bereich Printmedien sind die Aussichten dagegen getrübt: Eine von zehn Publikationen wird dieses Jahr nicht überleben, die Anzeigenverkäufe werden weiter zurückgehen. Neue Businessmodelle wie eigenständige, profitable Onlinekanäle können aber die Überlebenschancen der Verbleibenden entscheidend verbessern.
Profitabilität ist auch beim kostenlosen Online-Content das entscheidende Kriterium. Die Bewältigung steigender Datenmengen stellt inzwischen eine echte Herausforderung und durch deren Speicherung und Distribution einen stetig wachsenden Kostenfaktor dar. Bis vor kurzem noch als Zukunftsmodell gesehen, könnte das "Mitmach-Internet" angesichts seiner Vermarktungsproblematik im Jahr 2009 einen Dämpfer erhalten - zu wenig Mediennutzer halten Werbung hier für einflussreich. Besser sind die Aussichten der mobilen Werbung. Sie könnte sich erfolgreich gegen andere Kanäle positionieren, denn der Empfänger ist stets verfügbar und weist ein klares Verbraucherprofil auf.
In der Technologie geht der Trend zu mehr Einfachheit. Bei der IT-Ausstattung in Unternehmen werden beispielsweise kostenorientierte Zweitmarken vielfach der teureren Markenware vorgezogen - wobei Einkäufer Qualität und Kosten sorgfältig gegeneinander abwägen. Einfachheit ist auch ausschlaggebend für den Siegeszug der Mini-Notebooks (Netbooks) - doch hier wird trotz hoher Nachfrage ein deutliches Nachlassen der Verkaufspreise erwartet.
"Insgesamt zwingt die Wirtschaftskrise die TMT-Unternehmen, drastisch zu sparen und immer aggressiver neue Einnahmequellen zu erschließen - Effizienzsteigerung im Kerngeschäft, ohne dabei den Strukturwandel und die Innovationen aus den Augen zu verlieren sowie rechtzeitig dort zu investieren, stehen jetzt auf der Tagesordnung", kommentiert Andreas Gentner. "Am wichtigsten werden jedoch kurz- und mittelfristig die Erschließung neuer Geschäftsmodelle und die Synergien durch Kooperationen sein."
Unter dem Motto "Money Makes the World Go Round" werden im Rahmen der Delphi-Konferenz der deutschen medienakademie Köln am 17. Februar in Bonn Branchengrößen über neue Strategien zur Finanzierung digitaler Geschäfte sprechen, wobei insbesondere die TMT-Predictions von Deloitte hierfür eine entscheidende Diskussionsbasis bieten. Weitere Details und Akkreditierungsinformationen erhalten Sie auf Anfrage.
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