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Deloitte Private Equity Umfrage: Die Sportartikelbranche könnte ins Visier der Private Equity-Fonds geraten
Sportartikelhersteller beziehungsweise deren Lizenzgeber könnten neben Sportrechtehändlern zunehmend ins Visier der Finanzinvestoren geraten. Fast 40 Prozent der befragten Private Equity-Manager halten diese Segmente innerhalb der Sportbranche für aussichtsreich.
Sportartikelhersteller bzw. deren Lizenzgeber, Sportrechtehändler und Sportartikeleinzelhändler geraten ins Visier privater Beteiligungsgesellschaften. Das geht aus einer aktuellen Studie der Beratungsgesellschaft Deloitte hervor, bei der vierteljährlich 1.100 Private Equity-Manager aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zu
ihren Erwartungen für die kommenden sechs Monate befragt werden. Rund 41 Prozent aller Befragten nannten den Bereich Sporttextil- bzw. Sportschuhe als aussichtsreiches Investitionsziel. Daneben gaben 38 Prozent den Bereich Sportrechtehändler als attraktives Segment innerhalb der Sportbranche an. Weitere 35 Prozent erachten
Sportgerätehersteller als lukrativ. Eine Investition in Sportarenen hingegen scheint für die befragten Beteiligungsmanager eher unattraktiv, denn lediglich fünf Prozent erkennen darin Potential.
Mit dem wachsenden Interesse für die Sportbranche betreten die Beteiligungsunternehmen relativ unbekanntes Terrain. Bisher galt die "old economy" als Investitionsbranche Nummer eins für Private
Equity-Fonds. Doch im Zuge der 3,1 Mrd. Euro schweren Übernahme von Reebok durch Adidas könnte auch diese Branche in den Fokus der Private Equity-Häuser rücken.
Erst vor wenigen Tagen stockten die Privatinvestoren Günter Herz und seine Schwester Daniela (ehemals Tchibo) ihre Anteile an dem Sportartikelhersteller Puma auf. Über das Hamburger Vermögensverwaltungsvehikel Mayfair erhöhten sie für rund eine Viertelmilliarde Euro ihren Anteil an Puma auf mehr als 25 Prozent.
Kaufgelegenheiten für Finanzinvestoren machen die Autoren der Deloitte-Studie auch im Bereich Sportartikelwarenhäuser bzw. -ketten aus. 27 Prozent der Befragten halten dieses Segment für viel versprechend. Bisher wagten sich jedoch nur wenige Private Equity-Fonds in den Sportartikeleinzelhandel. Dazu gehört der Wagniskapitalgeber HANNOVER Finanz. Erst im August hatte das 1979 gegründete Private Equity-Haus von KarstadtQuelle die Laufsport-Fachhandelskette Runners Point im Rahmen eines
Management-Buy-Outs erworben. Erfahrung im Bereich Handel sammelte HANNOVER Finanz bereits im Zuge des Kaufs von Mac Fash aus der heutigen Metro-Gruppe.
Die Umfragedetails
Das Private Equity- und Venture Capital-Team von Deloitte
untersucht die Erwartungen und Aussichten der beiden Branchen durch zwei sektorspezifische und regelmäßig vierteljährlich durchgeführte Studien, die Private Equity-Survey und das Venture Capital Barometer.
Zu ihren Markteinschätzungen für die nächsten zwei Quartale wurden mehr als 1.100 Investmentmanager der Venture Capital- und Private Equity-Branche mittels Fragebogen befragt. Deloitte Private Equity- und Venture Capital-Umfragen erscheinen in den Ländern
Australien/Neuseeland, USA, Deutschland, Österreich, Schweiz, Großbritannien, Hong Kong/China, Israel, Italien, Kanada, Niederlande, sowie für Central Europe in Ländern wie Polen, Tschechische Republik, Ungarn.
Antonia Wesnitzer (Deloitte)