News
1. Social Entrepreneur in Deutschland gewählt
Die Organisation Ashoka hat Auszeichnung für herausragenden
Sozialunternehmer vergeben - Prof. Dr. Peter Eigen gibt neue
Tätigkeit bekannt - Chris Brenninkmeyer und Helga Breuninger
unterstützen das 1. Ashoka Forum.
Mehr als 300 Teilnehmer sind am Freitag im Berliner
Abgeordnetenhaus zur Startveranstaltung der internationalen
Organisation Ashoka in Deutschland gekommen. Ashoka fördert seit 25
Jahren in mehr als 50 Ländern rund 1600 Social Entrepreneurs oder
Sozialunternehmer und ist jetzt von jetzt an auch in der
Bundesrepublik aktiv. Prof. Dr. Peter Eigen, Gründer von Transparency
International, hielt die Auftaktrede und lobte Ashoka als
einzigartige Organisation, die weltweit maßgeblich dazu beigetragen
hat, gesellschaftliche Verbesserungen voranzutreiben. "Es ist
wunderbar und dringend notwendig, dass Ashoka jetzt in Deutschland
startet und unternehmerisches Engagement in der Zivilgesellschaft
vorantreibt", sagte Eigen. Er kündigte nach dem Rücktritt als
Vorstandsvorsitzender von Transparency International vergangene Woche
den Aufbau eines neuen universitären Zentrums für die
Zivilgesellschaft in Berlin an. In Zusammenarbeit mit Ashoka wird er
dort u.a. auch das Thema "Social Entrepreneurship" etablieren.
Ashoka wurde 1980 vom ehemaligen McKinsey Partner Bill Drayton in
den Vereinigten Staaten gegründet und gehört laut "Business Week" zu
den 11 innovativsten sozialen Organisationen. Ashoka sucht,
finanziert und vernetzt Social Entrepreneurs - Menschen, die
erfolgreich, effizient und langfristig mit innovativen Ideen soziale
Probleme lösen. Social Entrepreneurs bauen nicht einfach einen neuen
Kindergarten oder eine neue Klinik, sondern verbessern das gesamte
Bildungs- oder Gesundheitssystem.
Am Freitag hat die Geschäftsführerin der Ashoka Deutschland gGmbH,
Konstanze Frischen, erstmals einen deutschen Sozialunternehmer
ausgezeichnet: Dr. Andreas Heinecke, Sozialunternehmer aus Hamburg.
Seine Ausstellungen unter dem Namen "Dialog im Dunkeln" sind von
Blinden und Behinderten geführte Museen, in denen Sehende in totale
Dunkelheit eintauchen und von Blinden lernen, neu zu sehen. "Dialog
im Dunkeln" stellt ein einzigartiges System der Integrationsarbeit
dar, das Überwindung von Vorurteilen möglich macht, Mitleid
vermeidet, Potenziale erschließt (die Behinderten stehen mit ihren
Fähigkeiten im Vordergrund) und somit benachteiligte Gruppen wieder
einen Platz in der Gesellschaft gibt. Mehr als 4 Millionen Besucher
in 17 Ländern haben den "Dialog" besucht, 4000 blinde Menschen sind
dort beschäftigt gewesen.
Chris Brenninkmeyer, Gesellschafter der C&A Mode KG und
langjähriger Unterstützer von Ashoka, sagte: "Seit der Gründung von
Ashoka 1980 in Indien haben von Ashoka unterstützte Social
Entrepreneurs neue Maßstäbe auf den Feldern der Integration, des
Umweltschutzes, der Bildung, der Armutsbekämpfung und der Gesundheit
gesetzt. Wir sind nicht nur beeindruckt von der Ashoka-Idee und der
Methode, sondern haben selbst jahrelang gute Erfahrungen mit Ashoka
sammeln können. Wir begrüßen sehr, dass Ashoka nun in Deutschland
startet. Unser Vertrauen in das Gelingen liegt in dem praxisnahen
Konzept, das auf Eigenverantwortung und -initiative gründet, sowie
der Hoffnung, dass ein großes Potenzial von Talenten und Kräften für
Ashoka in Deutschland vorhanden ist".
Konstanze Frischen, Geschäftsführerin von Ashoka zu den
Beweggründen der Organisation, hierzulande aktiv zu werden:
"Deutschland steckt in der Krise. Es mangelt an Lösungen für
gesellschaftliche Probleme, und dem Staat fehlen die Mittel.
Wohlfahrt oder "Charity" lindern zwar Not, aber lösen selten deren
Ursache. Ashoka will unternehmerisch denkenden und handelnden
Menschen im sozialen Bereich zum Erfolg verhelfen und so dazu
beitragen, einen auf dem Subsidiaritätsprinzip fußenden, dynamischen
und innovativen sozialen Sektor zu fördern."
Von nun an wird Ashoka jedes Jahr regelmäßig in einem
anspruchsvollen, mehrstufigen, Auswahlverfahren herausragende
Sozialunternehmer in Deutschland identifizieren. "Ashoka ist der
Experte, unternehmerische Talente im sozialen Sektor zu finden",
sagte Helga Breuninger, Unternehmerin aus der schwäbischen
Kaufhausfamilie und Unterstützerin von Ashoka. Die meisten Social
Entrepreneurs werden in relativ frühen Stadien ihrer Karriere
ausgewählt, so dass Ashokas Unterstützung - ähnlich dem Venture
Capital Ansatz in der Wirtschaft - wie eine Startzündung
funktioniert. Sie erhalten je nach Bedarf Stipendien, professionelle
Hilfe, Rückhalt und Einbindung in Ashokas weltweites Netzwerk.
Mit mehr als 300 Teilnehmern ist das Ashoka Forum als erstes
Netzwerk- und Arbeitstreffen für Gründer und Innovateure im sozialen
Sektor ein voller Erfolg gewesen.
Ashoka Deutschland GmbH