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KfW Bankengruppe: Fördervolumen steigt um 10 % auf 68,9 Mrd. EUR
Die KfW Bankengruppe hat im Jahr 2005 mit
einem Gesamtfördervolumen von 68,9 Mrd. EUR ein Plus von 10 %
gegenüber dem Vorjahr (62,9 Mrd. EUR) erzielt. Das sagte
Vorstandssprecher Hans W. Reich am Mittwoch bei der
Jahresauftakt-Pressekonferenz in Frankfurt. Die Bilanzsumme stieg um
4 % auf 341 Mrd. EUR (329 Mrd. EUR). Die KfW Bankengruppe legte des
Weiteren die Förderergebnisse der einzelnen Konzernmarken aus dem
vergangenen Jahr vor.
Die KfW Mittelstandsbank unterstützte 2005 Mittelständler und
Gründer mit einem Gesamtvolumen von 15,5 Mrd. EUR, das sind 11 % mehr
als im Vorjahr (14,0 Mrd. EUR). Besonders positiv entwickelten sich
die innovativen Finanzierungsinstrumente der Bank: Die Globaldarlehen
stiegen auf ein Volumen von 5,4 Mrd. EUR (2,8 Mrd. EUR), die
Verbriefungen auf 4,0 Mrd. EUR (3,7 Mrd. EUR). Zufrieden stellend
verlief angesichts der schleppenden Binnenkonjunktur und der
schwachen Investitionsneigung der deutschen Wirtschaft das Geschäft
in den gewerblichen Förderprogrammen. In der Kreditfinanzierung
(inkl. "Globaldarlehen") erreichte die Bank ein Zusagevolumen von
10,7 Mrd. EUR (9,3 Mrd. EUR). Darüber hinaus wurden mezzanine
Finanzierungen über 0,6 Mrd. EUR (0,6 Mrd. EUR) und
Beteiligungsfinanzierungen über 0,3 Mrd. EUR (0,3 Mrd. EUR) zugesagt.
Das zum 1. April 2005 eingeführte risikogerechte Zinssystem greift
nach anfänglichen kurzzeitigen Anpassungsproblemen von Unternehmen
und Banken seit dem 2. Halbjahr 2005. Auch Mittelständler mit
schwächerer Bonität erhalten durch die risikogemäße Bepreisung der
Darlehen wieder besseren Zugang zur Förderung: Knapp 40 % der Kredite
wurden mit einer Bankenmarge, die über der früher maximal möglichen
Marge lag, vergeben. Im alten System wäre vielen dieser
Darlehensnehmer der Zugang zum Förderkredit versperrt geblieben.
Die KfW Förderbank hat 2005 ein Volumen von 38,7 Mrd. EUR (34,5
Mrd. EUR) erreicht. Einen entscheidenden Beitrag zum Anstieg ggü. dem
Vorjahr leisteten die Verbriefungen mit 16,3 Mrd. EUR (11,4 Mrd.
EUR). Aber auch die Umweltfinanzierungen (4,2 Mrd. EUR ggü. 2,2 Mrd.
EUR) und die Bildungsfinanzierungen (0,9 Mrd. EUR ggü. 0,8 Mrd. EUR)
entwickelten sich erfreulich. Weiteren Rückenwind wird die
Bildungsfinanzierung 2006 durch die Einführung des Studienkredits zum
Sommersemester erhalten. Die Finanzierungen für Häuslebauer und
-sanierer sind im vergangenen Jahr auf 10,9 Mrd. EUR gesunken (11,9
Mrd. EUR). Ebenfalls einen Rückgang - von 4,2 Mrd. EUR auf 2,8 Mrd.
EUR - verzeichneten die kommunalen Infrastrukturfinanzierungen. Dies
liegt am planmäßigen Auslaufen des "Sonderfonds Wachstumsimpulse" zum
Ende des Jahres 2004. Im Jahr 2006 wird das Geschäft der KfW
Förderbank durch die Förderinitiative "Wohnen, Umwelt, Wachstum"
einen starken Impuls erhalten. Der Bund stellt dabei im Rahmen seines
Konjunkturpakets jährlich bis 1 Mrd. EUR zur Verfügung, die für die
Verbesserung der bestehenden Programme zur energetischen Sanierung
von Wohngebäuden und den ökologischen Neubau eingesetzt werden. Den
Bauherren winken attraktive Zinssätze ab 1 % eff. p. a.. Von den
durch die Programme angekurbelten Investitionen werden insbesondere
die Bauwirtschaft und das Handwerk profitieren.
Sowohl für die KfW Mittelstandsbank als auch für die KfW
Förderbank gilt, dass Verbriefungen besonders nachgefragt wurden.
Über ihre Plattformen PROMISE und PROVIDE verbrieft die KfW
Bankengruppe Risiken aus Mittelstands- bzw. Wohnungsbaukrediten.
Banken werden bei diesen Transaktionen vom Kreditrisiko entlastet und
erhalten Spielraum für die Vergabe neuer Darlehen. Bei der
Jahresauftakt-Pressekonferenz hob Vorstandssprecher Reich die
Bedeutung des Verbriefungsmarktes für die mittelständische Wirtschaft
hervor: "Durch Verbriefungen machen wir den Kapitalmarkt für kleine
und mittlere Unternehmen nutzbar und helfen mit, ihre
Finanzierungsbedingungen zu verbessern." Reich kündigte in diesem
Zusammenhang eine neue Initiative der KfW Bankengruppe an: Die Bank
wird sich in diesem Jahr systematisch auch als Investor bei
Verbriefungstransaktionen, denen Mittelstandsfinanzierungen zugrunde
liegen, betätigen. Hierfür legt sie ein 2 Mrd. EUR starkes, so
genanntes ABS-Mittelstandsprogramm auf (ABS=Asset Backed Securities).
"Banken, die ihre Risiken aus dem Mittelstandsgeschäft effizient an
Investoren auf dem Kapitalmarkt weiterreichen können, sind eher
bereit, neue Kredite zu geben", begründete Reich das Engagement der
KfW. "Die KfW Bankengruppe wird künftig ein zuverlässiger
Anker-Investor sein und so mithelfen, den Verbriefungsmarkt in
Deutschland weiter auszubauen und zu beleben."
Mit 1,9 Mrd. EUR (1,9 Mrd. EUR) hat die KfW Entwicklungsbank im
vergangenen Jahr Projekte in Entwicklungs- und Transformationsländern
unterstützt. Zwei Drittel des eingesetzten Geldes stammen aus dem
Bundeshaushalt, ein Drittel steuerte die KfW Entwicklungsbank aus
eigenen Mitteln bei. Schwerpunktmäßig kümmerte sich die KfW
Entwicklungsbank um die Verbesserung der Infrastruktur, z.B. Wasser-
und Stromversorgung, Straßen- und Schulbau. Die Entwicklung
leistungsfähiger Finanzsektoren war ein weiterer Schwerpunkt der
Tätigkeit. Darüber hinaus setzte das KfW-Tochterunternehmen DEG 2005
insgesamt 0,7 Mrd. EUR (0,6 Mrd. EUR) für Investitionen von
Privatunternehmen in Entwicklungsländern ein.
Die KfW IPEX-Bank schloss im Jahr 2005 Finanzierungsverträge über
12,1 Mrd. EUR (11,9 Mrd. EUR) ab. Knapp zwei Drittel entfielen auf
das Auslandsgeschäft (7,6 Mrd. EUR). Regionale Schwerpunkte lagen im
europäischen Raum und in den traditionell ebenfalls wichtigen Märkten
in Nord- und Südamerika sowie Südostasien. Darüber hinaus spielen für
die KfW IPEX-Bank Geschäftsbeziehungen zu den Ländern des Nahen
Ostens, Russland und Indien eine immer wichtigere Rolle. Die
internationale Projekt- und Exportfinanzierungsbank, die zum 1.
Januar 2008 als selbständige Tochter der KfW Bankengruppe
ausgegliedert wird, wird deshalb ihre regionale Präsenz weiter
ausbauen. Nach dem kürzlich in Moskau eröffneten Büro werden Dubai
und Bombay die nächsten Ziele sein.
Zur Refinanzierung ihres Geschäfts hat die KfW Bankengruppe 2005
mehr als 600 Transaktionen auf den Kapitalmärkten durchgeführt und
dabei Mittel in Höhe von insgesamt 50,6 Mrd. EUR (52,1 Mrd. EUR)
aufgenommen. Für das Jahr 2006 erwartet die Bank einen
Refinanzierungsbedarf zwischen 50 und 55 Mrd. EUR.
KfW