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Entry Standard: Neue Perspektiven für den Private Equity-Markt? - Deloitte Private Equity-Umfrage Q1 2006
Der Ende des Jahres 2005 einsetzende Negativtrend in der Private
Equity- und Venture Capital-Branche hat sich nicht weiter
fortgesetzt. Die aktuellen Ergebnisse der Deloitte Private
Equity-Umfrage und des Venture Capital Barometers spiegeln einen
zunehmenden Optimismus der Branche für das Jahr 2006 wider.
Vierteljährlich werden hierzu 1.800 PE- und VC-Manager aus
Deutschland, Österreich und der Schweiz zu ihren Erwartungen der
kommenden sechs Monate befragt.
Private Equity
Die aktuelle Deloitte Private Equity-Survey zeigt insgesamt eine
positive Entwicklung auf. Die Finanzierungsmöglichkeiten von
Transaktionen werden sowohl bei Fremdkapital als auch bei
Eigenkapital in Form neuer Fonds positiv eingeschätzt. Allerdings
erwartet die Mehrzahl der Private Equity-Manager aufgrund der guten
Aussichten eine Verschärfung des Wettbewerbs innerhalb der Branche.
Der Private Equity-Stimmungsindikator, als Zusammenfassung der
wesentlichen Einflussfaktoren auf die Private Equity-Branche, hat
sich im Vergleich zum Vorquartal deutlich verbessert. Der Indikator
ist um 11,11 Prozent auf 130 Punkte gestiegen. Dies ist der stärkste
Zuwachs seit knapp drei Jahren.
Sämtliche Parameter, die die klassischen Themen
"Gesamtwirtschaftliches Klima", "Deal-Aktivitäten" oder
"Verfügbarkeit von Finanzierungsmitteln" betreffen, veränderten sich
im Vergleich zum Vorquartal positiv.
Schwerpunkt der aktuellen Umfrage war das Thema "Entry Standard:
Neue Perspektiven für den Private Equity-Markt?" Der Einfluss des
neuen Entry Standard auf die Private Equity-Branche bleibt weiter
abzuwarten. "Der Entry Standard eröffnet Beteiligungsgesellschaften
neue Perspektiven, indem es bisher bestehende IPO-Hürden für KMU
abbaut", so Karsten Hollasch, Partner im Bereich Transaction Services
bei Deloitte. "Ob die Private Equity-Branche IPOs als Exit-Channel
mehr Gewicht zukommen lassen wird, bleibt jedoch abzuwarten", so
Hollasch weiter. Zwar wird das neue Börsensegment der Deutschen Börse
allgemein als ein weiterer Exit-Kanal verstanden, dennoch schätzt die
Mehrheit der Befragten den Einfluss der Einführung auf ihre
Entscheidungen als irrelevant ein.
Die Grafik spiegelt ein aktuelles Meinungsbild der Private
Equity-Branche zum Thema Exit-Channel wider. Bei der Wahl des
Exit-Kanals für Desinvestitionen dominiert weiterhin der Trade Sale
mit 100%, gefolgt vom Secondary Buy-out mit 73%. Besonders auffällig
ist der Anstieg an Private Equity-Managern, die ein IPO als
Exit-Channel wählen würden. Das ehemalige Sorgenkind der Branche
steigt von 27% im 4. Quartal 2005 auf 54% im 1. Quartal 2006
Venture Capital
Auch im Bereich Venture Capital kehrt der Optimismus zurück: Die
Stimmungslage der VC-Investoren hat sich in vielen Feldern gegenüber
dem Vorquartal noch einmal verbessert oder zumindest auf hohem Niveau
stabilisiert.
Basis für das positive Bild, das die Umfrageteilnehmer zeichnen,
bildet eine deutlich optimistischere Einschätzung der
Gesamtwirtschaftslage. So rechnen zwei Drittel der Befragten mit
einem wirtschaftlichen Aufschwung, das sind 26% mehr als im
Vorquartal.
Umso mehr verwundert es, dass sich diese positive Grundstimmung
nicht vollumfänglich auf die VC-Branche überträgt. Die Grundstimmung
bezüglich der weiteren Entwicklung des VC-Marktes ist zwar weiterhin
positiv, der kurzfristige Optimismus des Vorquartals ist jedoch etwas
rückläufig.
Die Umfragedetails
Das Private Equity- und Venture Capital-Team von Deloitte
untersucht die Erwartungen und Aussichten der beiden Branchen durch
zwei sektorspezifische und regelmäßig vierteljährlich durchgeführte
Studien, die Private Equity Survey und das Venture Capital Barometer.
Zu ihren Markteinschätzungen für die nächsten zwei Quartale wurden
wieder mehr als 1.800 Investmentmanager der Venture Capital- und
Private Equity-Branche mittels Fragebogen befragt. Deloitte Private
Equity- und Venture Capital-Umfragen erscheinen in den Ländern
Australien/Neuseeland, USA, Deutschland, Österreich, Schweiz,
Großbritannien, Hong Kong/China, Israel, Italien, Kanada,
Niederlande, sowie für Central Europe in Ländern wie Polen,
Tschechische Republik, Ungarn.
Deloitte