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Internationalisierung der Venture Capital-Branche schreitet voran
Der Venture Capital-Sektor wächst laut der Studie "2006 Global
Venture Capital Survey" von Deloitte weiter und die
Internationalisierung der Branche nimmt deutlich zu. Vor allem die
Zusammenarbeit europäischer und internationaler Venture
Capital-Unternehmen wird intensiver und führt zu wechselseitigen
Abhängigkeiten. Für die Studie wurden im April und Mai diesen Jahres
505 Venture Capital-Unternehmen befragt. Davon kamen 279 aus
Amerika, 140 aus Europa, dem Mittleren Osten und Afrika (E-MEA) und
86 aus der Region Asien-Pazifik.
"Die Internationalisierung macht auch vor dem Venture
Capital-Bereich nicht halt. Strategische Allianzen und Netzwerke
werden von den Venture Capital-Unternehmen als zwingende
Voraussetzung gesehen, den Herausforderungen der Globalisierung von
Unternehmen und Märkten zu begegnen.", betont Steffen Säuberlich,
Director Corporate Finance bei Deloitte. "Nur durch diese
internationale Zusammenarbeit ist es möglich, die besten
Investitionsmöglichkeiten zu identifizieren und die
Beteiligungsunternehmen im globalen Wettbewerb zu unterstützen."
Standort Deutschland im europäischen Mittelfeld
Laut Studie ist der Standort Deutschland im Vergleich zu anderen
westeuropäischen Ländern voll wettbewerbsfähig und kann bei den
politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen mit den
Nachbarländern konkurrieren. Insbesondere bei der Beurteilung der
Lohnnebenkosten, des regulatorischen Umfelds, der Umweltauflagen
sowie der Steuerlast bewegt sich Deutschland im europäischen
Mittelfeld. Kritisch werden allerdings die Bedingungen für
Unternehmensgründungen gesehen - nur noch Kanada und Lateinamerika
bieten hier laut den Befragten weit schlechtere Voraussetzungen.
Europa gewinnt an Attraktivität
Von den 119 europäischen Teilnehmern bestätigten 70 Prozent eine
internationale Ausweitung ihres Investmentfokus innerhalb der
nächsten fünf Jahre; bei 75 Prozent ist die Zielrichtung dabei
Europa. Bei den Befragten aus Asien-Pazifik und den USA planen 12
Prozent bzw. 22 Prozent eine zunehmende Investitionstätigkeit in
Europa.
Insgesamt liegt der Fokus aller Venture Capital-Unternehmen
aufgrund des professionellen Deal Flows und der vorhandenen
Portfolio- und Risikodiversifikation dabei immer noch auf Westeuropa.
Osteuropa wird als zukünftiger Wachstumsmarkt wahrgenommen und
Zentraleuropa gilt als Tor zu weiteren Märkten.
Asien und USA neben Europa Top-Ziel des europäischen Venture
Capital 12 Prozent der europäischen Unternehmen wollen zukünftig in
den USA investieren und 13 Prozent sehen aufgrund der günstigen
Kostenstrukturen und der Wachstumsaussichten Asien-Pazifik als
Zielregion. Allerdings hemmen vor allem in China noch einige Faktoren
die Investitionen. Die am häufigsten aufgeführten Hindernisse sind:
der mangelnde Urheberrechtsschutz (33 Prozent), der Reiseaufwand und
-kosten (29 Prozent) und der Mangel an Markt-Know-how (26 Prozent).
Im Gegensatz dazu konnten für die USA neben einer ungünstigen
Kostenstruktur keine weiteren Investitionshindernisse festgestellt
werden.
Technologie-Unternehmen stehen weiter im Fokus
Laut der Studie sehen die europäischen Venture Capital-Unternehmen
zwar den Energiesektor im zweiten Jahr in Folge als den wichtigsten
Wachstumssektor der nächsten fünf Jahre. Aber auch der
Technologiesektor bleibt weiterhin hochattraktiv für Venture Capital.
Rund 60 Prozent der Venture Capital-Unternehmen sieht in der
Software-Industrie, und über die Hälfte im Telekommunikationssektor
enormes Investitionspotenzial. Die Halbleiterindustrie und den
Medizintechnik-Sektor erachten immer noch 40 Prozent als interessant.
Deloitte